Urlaub haben ohne Urlaub nehmen.
01 Sep 2023 • 4 Minuten Lesezeit
6.30 Uhr Aufstehen. Ganz schön früh. Aber ich weiß, wofür ich es mache. Um den Laptop sobald wie möglich wieder zuzuklappen und ans Meer zu gehen.
Das ist das Schöne an einer Workation: Du machst den Laptop zu und es ist Urlaub. Anders als Zuhause. Da ist es “nur” Laptop zu und Feierabend. Und statt Meer oft Instagram oder Netflix.
Workation. Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass es so etwas gibt, hätte ich es vielleicht nicht geglaubt. Und hätte mir 2021 vielleicht nicht ein ganzes Jahr Job-Auszeit gegönnt. Vielleicht auch doch. Jedenfalls wäre es in meinen letzten Jobs undenkbar gewesen, länger als einen Tag von woanders oder sogar aus dem Ausland zu arbeiten. Homeoffice war schon etwas, das ich gar nicht kannte. Nie gemacht. Dafür habe ich jetzt alles: Homeoffice, die Flexibilität, aus einer anderen Stadt heraus zu arbeiten, Viertagewoche und eben Workation. Und dafür bin ich sehr dankbar.
Wenn die Urlaubspläne größer sind als das Urlaubstagekonto
Ich liebe Reisen. Und finde, nur einmal im Jahr zu verreisen, ist einfach zu wenig. Es gibt viel zu viele schöne Orte und viel zu wenige Urlaubstage dafür. Ich habe irgendwann von einer Frau gelesen, die alle Länder der Welt bereist hat. Das sind 195! Ich fände es ziemlich traurig, irgendwann auf mein Leben zurückzuschauen und nur sagen zu können, dass ich 10 Prozent der Welt gesehen habe. Das ist mit meiner FOMO nicht vereinbar.
Ich habe mir schon zwei längere Auszeiten fürs Reisen genommen, jeweils über ein Jahr. Einmal direkt nach dem Abitur, das andere Mal 2021. Beide Male hatte ich das dringende Bedürfnis, hinzuschmeißen und loszureisen. Ich bin zwar erst ein Jahr bei den Trailblazers, aber bisher habe ich dieses Bedürfnis nicht. Weil ich eben zusätzlich zu meinem Urlaub noch ein bis zwei Male losziehen und “workaten” kann.
7-16 Uhr: Arbeit. 16-22 Uhr: Urlaub
Für mich funktioniert Workation machen super. Mein Freund und ich haben einen ausgebauten VW-Bus, in dem so ziemlich alles drin ist, was man braucht. Das heißt, wir können jederzeit und ohne etwas zu buchen losfahren. Unser Office ist dann entweder ein Co-Working-Space (die findet man eigentlich überall) oder unser Bus – mit den besten Office-Views überhaupt! Ich fange dann gegen 7 Uhr an zu arbeiten und mache gegen 16 Uhr Schluss. Den Bikini habe ich schon drunter, dann kommt der Urlaubspart…
Das ist schon ziemlich cool. Und ich kann’s nicht beweisen, bin aber ziemlich sicher, dass Workation auch fürs Unternehmen cool ist. Ich bin viel fokussierter und produktiver. Weil: Ich will fertig werden. Das Meer ruft mich ja die ganze Zeit durch das Busfenster. Nach getaner Arbeit kann ich dann so richtig gut abschalten. Sofort. Wortwörtlich auf Knopfdruck. Dann geht’s surfen. Am Strand spazieren. Neue Buchten entdecken. Lesen. Tapas essen. Apropos: Hier ist gerade 16 Uhr. Over and out.
von Andreas • 2 Minuten Lesezeit
Unsere wünschenswerte Welt
„Mal dir die Welt, wie sie dir gefällt“, Pipi Langstrumpf hat einfach gemacht, was sie wollte. Ist das schon eine wünschenswerte Welt? Der Gedanke in all der kindlichen Freiheit hat nur ein Problem.
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